"Wie Aschaffenburg die Parteien aufmischt"
- Mathias Ranz
- 27. Jan.
- 2 Min. Lesezeit

Leserbrief: Mehr als nur Migration – Die Vielfalt der Themen nicht übersehen
Sehr geehrte Redaktion,
mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die Dynamik in der politischen Landschaft nach den schrecklichen Ereignissen von Aschaffenburg gelesen. Dabei stört mich jedoch eine Tatsache ganz erheblich: Die AfD wird fast ausschließlich auf das Thema Migration und Remigration reduziert. Dieses einseitige Narrativ wird der Partei und ihren Positionen in keinster Weise gerecht.
Ja, die AfD hat in der Migrationspolitik klare und konsequente Standpunkte vertreten, die von vielen Bürgern unterstützt werden. Aber sie hat auch in anderen Bereichen wichtige und relevante Themen gesetzt, die in der öffentlichen Debatte viel zu oft übergangen werden.
Energiepolitik: Während andere Parteien die Belastungen durch die Energiewende und steigende Energiepreise kaum adressieren, hat die AfD frühzeitig auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Deindustrialisierung hingewiesen. Sie fordert einen Ausstieg aus der einseitigen Energiepolitik und setzt auf eine bezahlbare, technologieoffene und sichere Energieversorgung.
Inflations- und Wirtschaftspolitik: Die galoppierende Inflation und die zunehmende Belastung der Mittelschicht sind ebenfalls Kernpunkte der politischen Agenda der AfD. Sie warnt vor einer verantwortungslosen Ausgabenpolitik der Regierung und fordert eine stärkere Entlastung der Bürger durch Steuerreformen und Bürokratieabbau.
Demokratische Mitbestimmung: Die Forderung nach mehr direkter Demokratie, beispielsweise durch Volksentscheide auf Bundesebene, wird oft übersehen. Die AfD setzt sich dafür ein, die Bürger stärker in politische Entscheidungen einzubeziehen – ein Anliegen, das in Zeiten zunehmender Politikverdrossenheit an Bedeutung gewinnt.
Es ist enttäuschend, dass diese Themen in der medialen Berichterstattung fast vollständig unter den Tisch fallen, obwohl sie viele Menschen bewegen. Die Reduzierung der AfD auf das Migrationsthema mag parteipolitisch motiviert sein, trägt aber nicht zu einer sachlichen Debatte bei. Es ist an der Zeit, die Partei in ihrer Gesamtheit zu betrachten und die Bandbreite ihrer politischen Positionen fair zu diskutieren – unabhängig davon, wie man zu ihr steht.
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