Merz grenzt sich von der AfD ab
- Mathias Ranz
- 4. Feb.
- 3 Min. Lesezeit

Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei erhalten Sie einen zusammenfassenden Leserbrief zu folgenden Artikeln:
alle erschienen in Ausgabe 28 am 04.02.2025:
Merz grenzt sich von der AfD ab (Titelseite)
Im Angriffsmodus (Die dritte Seite)
Droht der Bahn unter Kanzler Merz die Zerschlagung? (Wirtschaft)
Es rumort unter Christen (Bayern)
"Mit großer Verwunderung habe ich die jüngsten Berichte über den CDU-Parteitag und die dort getroffenen Aussagen von Friedrich Merz und Markus Söder zur Kenntnis genommen. Herr Merz betont vehement, dass es keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD geben werde, er wolle diese Partei „klein machen“ und bezeichnet sie als die „wichtigste Gegnerin“ der CDU. Anstatt sich mit den berechtigten Sorgen und Nöten vieler Bürger auseinanderzusetzen, setzt die CDU offenbar auf Ausgrenzung und Diffamierung einer demokratisch gewählten Oppositionspartei.
Die CDU, einst eine Partei, die sich dem bürgerlichen Lager verpflichtet sah, verrät mit ihrer Rhetorik nicht nur viele ihrer ehemaligen Wähler, sondern auch ihre eigene Geschichte. Wer sich ernsthaft mit der aktuellen politischen Lage in Deutschland befasst, kommt nicht umhin festzustellen, dass die Union mit ihrer kopflosen und inkonsequenten Politik der letzten Jahre erst den Nährboden für eine politische Kraft geschaffen hat, die nun als „Hauptgegner“ betrachtet wird.
Der jüngste CDU-Parteitag und das dort verabschiedete „Sofortprogramm“ sind nicht mehr als der verzweifelte Versuch, konservative Wähler mit leeren Versprechungen und einer plötzlichen, aber unglaubwürdigen Kehrtwende in der Migrationspolitik zu täuschen. Die Union setzt sich nun für die Begrenzung des Zuzugs ein – ein Schritt, der über Jahre als „rechtsradikal“ diffamiert wurde. Gleichzeitig schließt sie eine Zusammenarbeit mit der einzigen Partei aus, die diese Positionen von Anfang an vertreten hat. Es stellt sich die Frage: Wo war der politische Mut der CDU, als Deutschland in den letzten Jahren eine unkontrollierte Zuwanderung erleben musste, die zu massiven Problemen in unserem Sozialsystem, in der inneren Sicherheit und auf dem Arbeitsmarkt geführt hat?
Statt sich mit inhaltlichen Debatten und konstruktiven Lösungen auseinanderzusetzen, verfolgt die CDU die gleiche ausgrenzende Strategie wie SPD, Grüne und Linke: Man grenzt den politischen Gegner aus, diskreditiert dessen Wähler und erklärt sich selbst zur „Mitte“. Doch diese Rechnung wird nicht aufgehen. Immer mehr Menschen erkennen, dass die etablierten Parteien sie nicht vertreten.
Besonders befremdlich ist die Rolle der Kirchenvertreter, die sich an dieser moralischen Diffamierung beteiligen. In ihrer selbstgerechten Welt sehen sie sich als letzte Instanz in moralischen Fragen, doch sie ignorieren, dass sie damit viele gläubige Menschen vor den Kopf stoßen, die schlicht eine verantwortungsvolle Politik für Deutschland erwarten.
Auch wirtschaftlich offenbart das CDU-Programm gravierende Mängel. Während Merz groß von einer Entlastung für den Mittelstand spricht, bleibt es bei leeren Phrasen. Statt echter Reformen setzt man auf eine Steuerpolitik, die weiterhin den arbeitenden Bürger belastet, während Subventionen für Großunternehmen nicht hinterfragt werden. Ebenso fragwürdig ist der geplante Umbau der Deutschen Bahn. Die Zerschlagung des Konzerns mag eine populistische Forderung sein, doch Experten warnen, dass dies nicht zur Verbesserung der Infrastruktur führen wird. Die chronischen Probleme des Schienenverkehrs resultieren aus jahrzehntelanger Fehlplanung und Unterfinanzierung – eine Umstrukturierung alleine wird die massiven Verspätungen und Ineffizienzen nicht beheben. Hier zeigt sich erneut das Prinzip der CDU: Viel Lärm um nichts.
Die CDU wird sich mit ihrer derzeitigen Strategie keinen Gefallen tun. Wer konservative Inhalte vertritt, aber sich von konservativen Wählern abgrenzt, wird nicht glaubwürdig sein. Die Wähler lassen sich nicht länger täuschen. Eine Brandmauer gegen bürgerliche Politik mag auf Parteitagen für Applaus sorgen, doch an der Wahlurne entscheiden die Bürger.
Mit besorgten Grüßen
Ein Bürger, der sich eine echte politische Wende wünscht
Comentarios