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Energiepolitik mit der Brechstange


Quelle: Donauzeitung 01.04.2025
Quelle: Donauzeitung 01.04.2025

Sehr geehrte Redaktion,


mit zunehmendem Kopfschütteln habe ich Ihre beiden Artikel zum Thema Solarstrom und Netzüberlastung gelesen. Offenbar schafft sich dieses Land sehenden Auges neue Probleme, während alte, bewährte Lösungen leichtfertig über Bord geworfen wurden. Der sogenannte „Solarboom“ wird uns in den Medien stets als großer Fortschritt verkauft – in der Realität führt er jedoch zu einem instabilen Stromnetz, enormen Zusatzkosten und letztlich einer Versorgungslage, die immer unsicherer wird.


Allein die Vorstellung, dass an Feiertagen wie Pfingsten Strom regional abgeschaltet werden muss, weil zu viel Strom im Netz ist, klingt wie aus einem schlechten Witz. Dabei reden wir hier nicht über zufällige technische Probleme, sondern über die direkte Folge einer ideologisch getriebenen Energiepolitik, die sich nicht an der Realität, sondern an Wunschvorstellungen orientiert.


Es ist doch ein Treppenwitz, dass wir für den Rückbau funktionierender Kernkraftwerke Milliarden zahlen, nur um dann weitere Milliarden zu investieren, damit wir „zu viel“ Solarstrom aufwendig wieder aus dem Netz bekommen. Wie kann man gleichzeitig von Versorgungssicherheit sprechen und doch „Brownouts“ in Betracht ziehen müssen?


Das perfide dabei: Während Betreiber von Solaranlagen großzügige Einspeisevergütungen kassieren, trägt der normale Stromkunde die Rechnung über ständig steigende Netzentgelte. Und obwohl der Netzausbau der eigentliche Flaschenhals ist, wird weitergebaut, als gäbe es kein Morgen – während die Infrastruktur sichtbar an ihre Grenzen stößt.


Es wird Zeit, dass wir uns wieder an Vernunft und technische Machbarkeit orientieren. Ein Stromnetz ist kein Experimentierfeld für politische Träumereien. Die Bürger haben ein Recht auf eine stabile, bezahlbare und zuverlässige Stromversorgung. Das war früher selbstverständlich – heute scheint das leider zum Luxus geworden zu sein.


Beste Grüße

Mathias Ranz

 
 
 

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